ROHSTOFFE

Die Rohstoffe

1. Wasser
Mit ca. 90% Anteil ist Wasser die wichtigste Zutat des Bieres. Rein theoretisch kann man mit jedem erhältlichen Wasser Bier brauen. Jedoch beeinflussen die im Wasser gelösten Mineralien u.a. den Geschmack des Bieres und die Auswahl der zu brauenden Biere. Daher entstanden, je nach Wasserqualität, regional unterschiedliche Biersorten. Biere der Pilsener Brauart benötigen zum Beispiel sehr "weiches" Wasser. Dunkle, malzbetonte Biere vertragen auch "härteres" Wasser.
2. Malz
Bei Malz handelt es sich zum Brauen speziell aufbereitetes Getreide. Die 2-spelzige Sommergerste ist in der Regel die Basis der meisten Malze. Diese ist aufgrund der Zusammensetzung und dem Aufbau am Besten für das Brauen geeignet. Auch andere Getreidesorten werden zum Bierbrauen verwendet, spielen aber (abgesehen vom Weizenmalz) in der Bundesrepublik Deutschland kaum oder gar keine Rolle. Damit man Getreide zum Brauen verwenden kann, wird es in den Mälzereien aufbereitet. Zuerst wird es zum Keimen gebracht. Durch das Keimen werden Enzyme aktiviert, die die Umwandlung der Inhaltsstoffe des Getreidekornes während des Brauvorgangs vornehmen. Danach wird das Getreide gedarrt, d.h. getrocknet. Das Darren erfolgt je nach Malzsorte bei unterschiedlichen Temperaturen und unterschiedlicherDauer. Je höher die Temperatur und länger die Darrdauer desto dunkler wird das Malz. Damit beeinflußt das Malz den Geschmack und das Aussehen des zu brauenden Bieres.
3. Hopfen
Der Hopfen (lat.: humulus lupulus) gehört zur botanischen Familie der Hanfgewächse. Der Hopfen ist für das Bier wie das Salz in der Suppe. Das in den Dolden der weiblichen Pflanze enthaltene Lupulin verleiht dem Bier die nötige Bittere und zusätzliches Aroma. Ausserdem verbessert der Hopfen die Haltbarkeit des Bieres. Die bekanntesten deutschen Anbaugebiete sind die Hallertau, rund um Tettnang, rund um Hersbruck und rund um Spalt.
4. Hefe
Die Hefe ist ein einzelliger Mikroorganismus. Sie bewirkt die Umwandlung des in der Würze gelösten Malzuckers in Alkohol und in Kohlendioxid. Sie ist daher dafür verantwortlich, dass aus einer quasi zuckrigen Lösung Bier wird. Es gibt zwei grobe Hefeunterteilungen, die obergärige und die untergärige Hefe. Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Temperatur, die die Hefe zum Gären benötigt, und dem Ort, wo sich die Hefe "absetzt". Die obergärige Hefe hat ihre optimale Gärtemperatur bei Raumtemperatur (ungefähr 20° Celsius +/-) und lagert sich an der Würzeoberfläche ab. Die untergärige Hefe benötigt niedrigere Temperaturen (5 - 10° Celsius). Sie lagert sich am Boden ab. Innerhalb dieser beiden Gruppen gibt es noch verschiedene Untergruppen bzw. Hefestämme, die den Charakter des betreffenden Bieres unterschiedlich beeinflussen. So würde man z.B. nie eine Weizenbierhefe zum Herstellen eines Pilses verwenden, da das Ergebniss ein ganz Anderes wäre als man erwarten würde.